8.11.2013

Wir freuen uns sehr über den baupreis allgäu 2013, den unsere Bauherren, die Familie Geiger, und wir für das Haus UMS erhalten haben.

Mit dem baupreis allgäu werden vom architekturforum allgäu im Abstand von vier Jahren vorbildliche Gebäude im bayerischen und baden-württembergischen Allgäu ausgezeichnet.

Eine unabhängige, international besetzte Jury unter Vorsitz von Prof. Tobias Wulf aus Stuttgart wählte aus 102 eingereichten Projekten fünf Preise und fünf Anerkennungen aus.

Ein Kriterium für die Auszeichnung war „der intelligente Umgang mit der Stadt und der Landschaft sowie die Einstellung zum baulichen Bestand und die Entbanalisierung von Alltagsaufgaben“ (Prof. Tobias Wulf, AZ 11. November 2013).

Die Jury bestätigte mit der Preisvergabe und in Ihrer Beurteilung, dass das prämierte Haus UMS in Kempten diese hohen Qualitätsansprüche erfüllt:

„Das Haus UMS ist ein wichtiger Beitrag für den Wandel in unseren außerhalb der gepflegten Altstadtkerne liegenden Stadtbezirken. Siedlerhäuser wie diese sind schnell dem Abriss freigegeben. Deren Grundstücke, inzwischen innerstädtisch, haben ihren Wert und in der spröden Kargheit der Substanz können die Wenigsten eine Qualität erkennen. Ein Glück, dass die Bauherrenfamilie Geiger das Potenzial dieses Hauses erkennen konnte. Heute steht das Bauwerk genauso bescheiden aber präsent im heterogenen Kontext. Es erzählt gleichermaßen von seiner Vergangenheit wie von seiner aktuellen Besitznahme. Hierbei half eine Reihe von Entscheidungen. Eine kluge energetische und wirtschaftliche Ertüchtigung bewahrt dem Haus seine physische Haptik, weil auf außen liegende Dämmpakete verzichtet werden konnte. Die subtilen Änderungen der Fensteröffnungen und die kleinen Zutaten wie Eingangserker und Terrassenabgang wirken so selbstverständlich als wären sie schon immer da gewesen. Auch im Inneren sind die Architekten diesen strategischen Weg der behutsamen Inbesitznahme gegangen. Nicht ohne Humor legen sie hierbei im Spitzboden die rohe Struktur der Balken mit unsicherem Abgang frei. So ist das Haus UMS eine liebevoller Beitrag für die Überführung einer anonymen Haustypologie in unsere Zeit.“

Mehr zum Haus UMS                                     Zum Bericht in der Allgäuer Zeitung vom 11.11.2013 als pdf

Jury:
Prof. Ingrid Burgstaller, morpho-logic, Architektur und Stadtplanung, München
Birgit Höppl, Kunsthistorikerin, Neu-Ulm
Dr. Verena Konrad, Kunsthistorikerin, Direktorin Vorarlberger Architektur Institut, Dornbirn
Wolfgang Jean Stock, Architekturhistoriker und Journalist, München
Prof. Christian Wagner, Architekt, Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW, Chur
Thomas Wolf, Architekt, Ministerialrat, Oberste Baubehörde, München
Prof. Tobias Wulf, wulf architekten, Stuttgart
Ständig anwesender Stellvertreter
Claus Irsigler, Architekt und Kreisbaumeister, Landratsamt Unterallgäu, Mindelheim

Preisträger:
Haus UMS, Familie Geiger, heilergeiger architekten und stadtplaner bda, Kempten
Bürgeramt der Stadt Wangen, Stadt Wangen im Allgäu, Briegel Architekten, Argenbühl
Museum der Bayerischen Könige, Wittelsbacher Ausgleichsfonds v. d. Schlosshotel Lisl GmbH & Co. KG, Staab Architekten, Berlin
Rupert-Neß-Gymnasium Wangen, Stadt Wangen im Allgäu, Maier Neuberger Projekte GmbH, München und balda architekten GmbH, Fürstenfeldbruck
Ke12-weisses Haus-, Mona Warth, SoHo Architektur, Memmingen

Anerkennungen:
S4 Bürogebäude in der Altstadt, die Sozialbau Kempten, architekturbürohuber, Betzigau
Dreifach-Sporthalle PanoramArena, Markt Wiggensbach und Ortsentwicklung GmbH, f64 architekten bda, Kempten
Gemeinde- und Aussegnungsraum, Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Herbishofen, f64 architekten bda, Kempten
Iller-Wasserkraftwerk, Allgäuer Überlandwerk GmbH, becker architekten, Kempten
Produktionshalle Fa. Sirch, Wolfgang Sirch, Architekt Harald Schädler, Memmingen