Europan 6 Taufkirchen

es ist eigentlich alles da. es muss nur sichtbar gemacht werden. wie ein Wort – ein Satz – eine Geschichte, die mit ZitronensaftTinte geschrieben ist und die über heißem Wasserdampf sichtbar wird Pfade – Gedankenpfade – Traumpfade – Erinnerungspfade – einsame Pfade – physische Pfade – emotionale Pfaderationale Pfade der Bewohner – Siedler durchströmen die NichtOrte zwischen den Häusern – zwischen den LebensRäumen.  der Stadtkurator erahnt die Pfade der Siedler. an ihren Kreuzungspunkten erfährt er wohin sie führen. die NichtOrte werden dann besetzt und bieten den Raum für die Wünsche und Ideen der Siedler der Stadtkurator spürt die vorhandenen Wünsche – Ideen – Sehnsüchte der Bewohner – Siedler auf. er muss dafür talentiert sein und wird für diese Arbeit von der GEWOFAG bezahlt. für seine Tätigkeit steht ihm in der Siedlung ein Raum zur Verfügung, vielleicht in den Büroräumen der GEWOFAG. der Stadtkurator hängt an von ihm erkundeten Punkten unterschiedliche Frage- bzw. Infozettel mit Abrisstreifen aus, die nach und nach die Wünsche und Interessen der Siedler erforschen. die ersten Fragen sind sehr allgemein und grobkörnig, zu Beginn des Prozesses tastend und offen. manche Siedler nehmen die Abrisstreifen mit nach Hause. auf den Streifen stehen verschiedene Telefonnummern des Stadtkurators, die die Siedler wie bei einer TED Umfrage wählen können und die helfen ihren Wünschen näher zu kommen oder ihre Ideen in die Welt zu bringen. dieser Vorgang wiederholt sich mehrere Male bis ein konkretes Projekt dieser Siedler entsteht Szenarien werden so in Gang gesetzt, die Abbild, Erneuerung und Verdichtung des Lebens in der Siedlung sind das Erforschen der Pfade, das Ermöglichen von Wünschen, das Vernetzen von Ideen schafft Strategien für die Stärkung und Entwicklung der Siedlung: soziale, politische, bauliche Strategien Medium: bekanntes System der Info-Abrisszettel und das Telefonnetz. diese vorhandenen und Strukturen schaffenden Einrichtungen spannen mit den Pfaden und den Initiativen des Stadtkurators ein Netzwerk auf, in dem sich irgendwann die (Inter)Aktionen aller Beteiligtengegenseitig verstärken die Siedler erhalten als Katalysator für ihr Projekt – ihr Szenarium  vom Stadtkurator eine Plattform – Ausrüstung: mobile Bühnenelemente, Zeltstoff und ein Rahmengestell. der Raum wird in aufgebautem Zustand seitlich und von oben vollständig vom Zeltstoff verhüllt. die Tätigkeit der Siedler in diesem Raum kann von niemandem beobachtet werden. nur diese Siedler wissen über Ihre Veranstaltung Bescheid. es ist ihr Geheimnis der Raum ist temporär, provisorisch, ist plötzlich da und auch wieder weg der Raum macht einen NichtOrt zum Zwischenraum für die Siedler. ein Raum für verschiedene in der Siedlung vorhandene Teilöffentlichkeiten der Raum wird an den NichtOrten errichtet, die sonst Tabuzonen darstellen. (Hochhausdächer, Hügellandschaft, an der Autobahn, …). dadurch wird er zum privilegierten Raum die Werkzeuge des Stadtkurators setzen Szenarien in Gang. Szenarien konfrontieren unterschiedliche Siedler miteinander, bringen sie mit ihren Idenn und Wünschen zusammen und erzeugen weitere Szenarien. Anfangs einschichtige Szenarien mit einfachen Werkzeugen (Bühnenelemente, Zeltstoff, Rahmengestell) überlagern – verdichten – vervielfältigen sich später zu komplexen Szenarien mit aufwendigen vielleicht baulichen Werkzeugen.