Haus O Jakobwiese, Kempten 2006 Auftraggeber privatWohnfläche ca. 165 m²BRI ca. 965 m³Leistungen 1 - 9Status gebautEnergiestandard Niedrigenergiehaus KW 60Fachplaner Statik Ingenieurbüro für Baustatik Thomas LippHaustechnik Friedwill FreyElektroplanung Seliger ElektrotechnikSiGeKo Böck Architekten

Auszeichnung / Preise

Architektouren der Bayerischen Architektenkammer 2007

Ein Haus für eine mit Familie mit drei Kindern.

Die dichtere Struktur des Städtebaus auf der Jakobwiese mit seinen kleinen Grundstücken, der Nähe zu den Nachbarn und zur Straße erfordert einen sensiblen Übergang zwischen öffentlichem und privatem Raum. Das Haus verschließt sich daher eher zum öffentlichen Raum und öffnet sich zum privaten Garten und zum nahe liegenden Göhlenbach. Eine Vielfalt an Außenräumen mit unterschiedlichem Charakter und „Aushöhlungen“ im architektonischen Grundkörper (Eingang – Veranda – Hof – Loggia) schaffen diese Übergangsräume und gestalten die Schnittstelle zwischen Haus, Nachbarn und Straße.

Die „Aushöhlungen“ werden mit den Fenstern und Türen durch einen dunklen Farbton betont und zu großzügigen Fassadenflächen zusammengefasst. Anthrazit mit einer feinen Struktur und helles Erdbraun mit einer groben Oberfläche wurden dabei für die geputzte Gebäudehaut verwendet.

Anstelle der üblichen Doppelgarage schafft der kleine Innenhof wie die Veranda und die Loggia einen privaten Außenbereich. Sein Grad an Privatheit kann durch große Tore aus perforiertem Metallblech angepasst werden.

Das Erdgeschoss ist ein großer Raum, in dem ein Kern mit dienenden Funktionen eingefügt ist. Die Küche kann abhängig vom alltäglichen Tagesablauf mit großen Schiebetüren zum Wohnraum geöffnet oder verschlossen werden.

Im Obergeschoss bietet die Loggia einen geschützten Platz mit Morgensonne und Blick zum Göhlenbach. Vom Bad, Schlafzimmer und einem Spielbereich für die Kinder aus gibt es über große, verglaste Öffnungen einen direkten Zugang auf die Loggia. Der Flur zu den Kinderzimmern ist mehr als eine reine Erschließungsfläche: Ein Bücherregal über die ganze Raumlänge macht aus dem Flur eine kleine Bibliothek, mit dem Boden höhengleiche Fenster schaffen einen besonderen Spielbereich für die Kinder.

Nur wenige Materialien werden verwendet. Putz für die Wände, einfarbiger, rostroter Linoleum für die Böden und nach außen öffnende Holz-Alu-Fenster. Das Niedrigenergiehaus mit einem Primärenergiebedarf von 34 kWh/(m2a) und 7,5 kg CO2/(m2a) wird regenerativ mit Holzpellets beheizt, ein Regenwassertank und kaum versiegelte Flächen unterstützen das ökologische Gesamtkonzept.