24.7.2013
BDA im Gespräch – Gelebter Raum Stadtlandschaft
BDA im Gespräch öffnet den Blick für Engagement im sozialen und politischen Raum sowie für den Diskurs mit Kunst und Kultur.
Wir bieten Raum für die Öffentlichkeit, Freunde und Kollegen zum Gedanken- und Meinungsaustausch über die Grenzen des Alltags hinaus.
Bei der Auftaktveranstaltung dieser neuen Gesprächsreihe geht es darum, wie Architektinnen und Städtebauer in suburbanen Stadtlandschaften agieren können – ergänzend zum ‚großen Plan‘.
Zum Thema wird an diesem Abend in Kooperation mit der Buchhandlung L. Werner das Buch „Gelebter Raum Stadtlandschaft“ von Jörg Heiler vorgestellt und besprochen, das aktuell im Transcript-Verlag erschienen ist.
Die Notwendigkeit zur Gestaltung der Stadtlandschaft ist in der ‚Fachwelt‘ – spätestens seit Thomas Sieverts’ Publikation Zwischenstadt – unbestritten und Thema intensiver und vielfältiger Auseinandersetzungen. Dennoch lassen sich in der breiten Öffentlichkeit meist noch zwei grundsätzliche Haltungen beobachten. Die erste ignoriert die Stadtlandschaften oder brandmarkt sie als ‚schlecht‘. Die zweite betrachtet diese von unserer Gesellschaft geschaffenen Landschafts- und Siedlungsstrukturen schlicht als erforderlich und akzeptiert sie so wie sie sind oder findet die damit einhergehenden Qualitäten sogar ‚gut‘. Offensichtlich ist weiter daran zu arbeiten, dass in der Öffentlichkeit das ‚Kümmern‘ um die Gestaltung und räumliche Qualifizierung der Stadtlandschaften als gesellschaftliche und kulturelle Aufgabe verstanden wird. BDA im Gespräch möchte sich dieser Aufgabe annehmen – auch aus aktuellem Anlass des jüngst vom Landtag beschlossenen und vom BDA stark kritisierten Landesentwicklungsprogramms für Bayern. Es wird diskutiert, welche Potentiale für Architektur und Städtebau bestehen, obwohl oder gerade weil viele Programme und Regelungen an einer gestaltlosen Zersiedelung und einem ungebremsten Flächenverbrauch wenig ändern konnten.
Das vorgestellte Buch bereichert den Diskurs über verstädterte Landschaften um neue Perspektiven für die Praxis: Ausgehend vom Konzept des Gelebten Raumes von Henri Lefèbvre und Karlfried von Dürckheim widmet sich Jörg Heiler den Beziehungen zwischen Mensch und Raum in der Stadtlandschaft und untersucht Taktiken für Interventionen an suburbanen Orten. Er zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten auf und gibt Impulse dafür, vormals ‚unentdeckte‘ Stadtlandschaften der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ihre sinnlich-leibliche Wahrnehmbarkeit zu fördern und ihre architektonisch-situativen Qualitäten zu steigern.
Einführung und Begrüßung
Karlheinz Beer I 1. Vorsitzender BDA Bayern
Gesprächsteilnehmer
Prof. Sophie Wolfrum I Städtebau und Regionalplanung I TU München
Dr. Josef Rott I Regierungsbaumeister I Architekt und Stadtplaner BDA
Prof. Dr. h.c. Thomas Sieverts I Architekt, Stadtplaner und Autor
Dr. Jörg Heiler I Architekt und Stadtplaner BDA
Moderation
Markus Lanz I Architekt, Stadtforscher und Fotograf I Außerordentliches Mitglied des BDA