29.4.2019

Projekt Kindertagesstätte Goldhofer

Die Idee für die neue Kita entspringt einem Element der in der Kita angewendeten Reggio-Pädagogik, mit schon Gebrauchtem umzugehen. Die Wiederverwendung des Gebrauchten und Recycling ist ein gesellschaftlicher und ökologischer Wert, der den Kindern alltagspraktisch und greifbar nahegebracht werden soll. Dies geschieht konkret erfahrbar im Gebäude der neuen Kita. Daher wird das alte Wohnhaus der Stifterfamilie wiederverwendet und elementarer Bestandteil der Kita. Der Erhalt bedeutet auch einen sorgfältigen Umgang mit den von den Stiftern aufgebauten Werten. Hierfür werden drei bestehende Gebäudeteile erhalten, freigestellt und unter einer neuen Hülle aus Polycarbonatstegplatten eingestellt. Die zwischen Alt und Neu entstehenden Zwischenräume – früher Außenraum, jetzt Innenraum – fungieren als Gemeinschaftsbereiche mit flexibler Gebrauchsmöglichkeit und sind Teil des nachhaltigen, kybernetischen Energiekonzepts. Die neue Hülle ist Kollektor von Licht und Energie und erlaubt, dass die Bestandswände ungedämmt und als historische Schicht erfahrbar bleiben. Durch die Einsparung von „grauer Energie“, die im alten Gebäude steckt, und die Aktivierung des Bestandes folgt auch das energetische Konzept der Reggio-Idee des kreativen und forschenden Umgangs mit dem Gebrauchten.